THE MOTH – Hysteria

Da wummert es im Gebälk!
Die Hamburger The Moth bringen auf ihrem dritten Langspieler wieder die ganz tiefen Töne zum schwingen. Da braucht es nur noch den passenden Schalldruck, damit die Trommelfelle ihrer geneigten Hörerschaft es ihnen gleichtun.

THE MOTH – Hysteria

Eine amtliche Mixtur aus Metal, Sludge und Doom sind wir von den Herren und der Dame von der Waterkant ja durchaus gewohnt. Da macht auch „Hysteria“ keine Ausnahme. Dennoch scheint das neue Werk im Vergleich zu den vorherigen Outputs noch einmal eine Schippe von allem draufzulegen. Kerniger, kompromissloser und direkter haben The Moth noch nie geklungen! Ohne blendendes Beiwerk berserken sich Freden, Cecile, Tiffy und Neu-Mitglied Christian durch die Tracks, die von einer erdigen Klarheit sind.

Man sieht die Röhren der Amps förmlich glühen, wenn die breiten Riffs und der mächtig wummernde Bass die spärlichen Melodien in die verkommene Welt dröhnen. Das präzise und äußerst dynamische Schlagzeugspiel treibt diesen wunderbaren Krach weiter mächtig nach vorne, sodass insgesamt ein bedrohlicher Koloss aus Sound entsteht. Darüber entfaltet sich der oftmals im Duett vorgetragene Gesang von Freden und Cecile, der dem Ganzen eine fast psychedelische Note verleiht. „Hysteria“ klingt durchweg brachial, was auch an der knackigen Produktion liegt. So verzichtete die Band auf die Verwendung der „professionellen“ Aufnahme, und entschied sich kurzerhand für die Vorproduktion des Albums, was sie deutlich näher an ihren kraftvollen Live-Sound gebracht hat.

Mit „Hysteria“ ist The Moth ein ziemlich garstiges drittes Album gelungen, dass alle Qualitäten der vorherigen Veröffentlichungen in sich vereint und ihr Schaffen auf einen noch klareren Kurs bringt. Freunde unnachgiebiger Klangkulissen werden mit dem Ding sicherlich ihre dunkle Freude haben!

THE MOTH – Hysteria (This Charming Man / Cargo)

(Jens)