DIORAMIC – Supra

Lange hat es gedauert bis Dioramic uns endlich mit ihrem dritten Longplayer beglücken. „Supra“ war eigentlich schon 2011 im Kasten, konnte aber aufgrund von Line-up-Wechsel erst jetzt fertig gestellt werden.

DIORAMIC – Supra
DIORAMIC – Supra

Hauptgrund hierfür war der überraschende Erfolg von Drummer Anton, dessen Electro-Nebenprojekt ZEDD plötzlich durch die Decke schoss, folglich mehr Gewichtung bekam, und so für immer mehr Zwangspausen bei Dioramic sorgte. Ein Dilemma, das jetzt mit der Verpflichtung von Paul Seidel (War From A Harlot’s Mouth) gelöst wurde, der nun den Platz hinter den Kesseln eingenommen hat, und der übrigens auch bei The Ocean gekonnt die Stöcke schwingt.

Es wäre auch ein Jammer gewesen, wenn der geneigten Hörerschaft dieses exquisite Album noch länger verwehrt geblieben wäre…! „Supra“ besticht durch seine Vielschichtigkeit, die sich aus großen Melodien, anspruchsvoller Vertracktheit und kraftvoller Härte speist.

Ursprünglich mehr im Alternative-Bereich verortet, hat es Dioramic mittlerweile in den modernen Metal inklusive technischer Finessen verschlagen, wobei ihre Liebe zu Bands wie Muse oder Radiohead nach wie vor deutlich hörbar ist. Gerade das Orchestrale und Opulente, das auch den Muse-Sound kennzeichnet, steht Dioramic ebenfalls gut zu Gesicht.

Man höre sich nur einmal das finale „Logbook“ an, das mit seinen Chorälen und enormen Spannungsbögen wie eine feudale Rock-Oper kling, die noch einen Schuss Metal verpasst bekommen hat.

Mit „Supra“ landen Dioramic einen geschmackssicheren Volltreffer. Die CD-Version des Albums glänzt darüber hinaus mit einem Bonus-Song und einer zusätzlichen DVD, die eine unterhaltsame Banddoku, Live-Material und Interviews enthält.

DIORAMIC – Supra (Pelagic / Cargo)