Die gängigen Italien-Klischees reduzieren „…das Land, wo die Zitronen blühen…“ nicht nur auf Amore, Buongusto und Dolce Vita, sondern es gibt auch die dunklen Seiten: Berlusconi, Catenaccio – und die Mafia!
Das Drehbuch beruht auf dem gleichnamigen Bestseller des italienischen Richters Giancarlo De Cataldo. Seiner Darstellung des Unterweltmilieus und der polizeilichen Ermittlungen verdankt die kongeniale Serie ihren Realismus.
Michele Placido, Hauptdarsteller und einer der Macher der unvergessenen Serie „Allein Gegen Die Mafia“, führte nicht nur Regie bei der Kino-Verfilmung, sondern begleitete zudem als künstlerischer Berater die TV-Produktion von „Romanzo Criminale“.
Die italienischen Kritiker reagierte enthusiastisch, man sprach von „…der besten TV-Serie, die je in Italien produziert wurde…“ und lobte insbesondere ihre originelle inszenatorische Kraft, die sich deutlich von anderen konventionellen Krimi-Serien unterscheide. Vergleiche zu Scorseses „GoodFellas“ oder Filmen von David Lynch bzw. Quentin Tarantino wurden gezogen und dabei das neuartige TV-Fiction-Konzept hervorgehoben.
„Romanzo Criminale“ Inhalt:
Rom, 1977: Während verschiedene Verbrecher-Organisationen weite Teile Italiens beherrschen, agieren in der Hauptstadt mehrere kleinere Banden. Eine davon gehört Pietro, genannt „Der Libanese“. Der Kleinganove hat hochfliegende Träume: Zusammen mit seinen Männern will er ganz Rom kontrollieren. Mit dem Gewinn aus einem Diebstahl beschafft er sich erste Waffen und beginnt seinen Plan mit Entführung, Intrigen und geheimen Verhandlungen in die Tat umzusetzen.
Die Mafia, der Charme der 70er, Gewalt und Korruption vor der Kulisse der italienischen Hauptstadt Rom. „Romanzo Criminale“ rekapituliert den Aufstieg und Fall einer römischen Verbrecherbande namens „Banda Della Magliana“. Die Gang existierte tatsächlich und war vor allem zwischen 1977 und 1983 aktiv. Sie zeichnete verantwortlich für zahlreiche Banküberfälle, Überfälle auf Geldtransporter, Drogen- und Waffenhandel, Glücksspiel und Prostitution, später auch Entführungen, Bombenanschläge. Operationsgebiet war zunächst Rom, dann das gesamte italienische Territorium. Aus den Anfängen einer Bande von Kleinkriminellen entwickelte sich mit der Zeit eine der einflussreichsten und gefährlichsten Gruppierungen Organisierter Kriminalität Italiens, mit Querverbindungen zur Mafia, zur Camorra, aber auch zum italienischen Geheimdienst und diversen Geheimlogen.
Den Sprung von Kleinkriminellen zu Gangstern großen Kalibers leistete die „Banda“ mit der Entführung eines Grafen Ende der 70er-Jahre – gleichzeitig auch der Beginn einer Reihe lukrativer Entführungsfälle für die Verbrecherbande. Anfang der 80er-Jahre war die „Banda“ auch in politisch motivierten, kriminellen Taten verwickelt und erhielt damit eine neue Dimension. Zu den spektakulärsten Aktionen gehörte die versuchte Erpressung der Bank des Vatikans!
Der Niedergang der „Banda Della Magliana“ wurde eingeleitet mit den ersten Geständnissen eines Bandenmitgliedes 1983. In der Folge kam es zu Rachefeldzügen innerhalb der Gang, die Mitglieder bekämpften sich gegenseitig. Der letzte Boss der Bande wurde 1992 im südamerikanischen Caracas festgenommen. Dank seiner Geständnisse konnten die „Banda Della Magliana“ schließlich endgültig bekämpft und insgesamt 55 Bandenmitglieder hinter Gitter gebracht werden.