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DOOL – Here Now, There Then

Auch wenn es sich bei „Here Now, There Then“ von Dool um ein Debütalbum handelt, wäre es vermessen, bei den Holländern von Newcomern zu sprechen. Die Protagonisten haben sich bereits in der heimischen Szene ihre Sporen verdient und blicken auf reichlich musikalische Erfahrung zurück.

DOOL – Here Now, There Then

Sängerin und Hauptkomponistin Ryanne van Dorst (Elle Bandita) hat sich mit den Gitarristen Nick Polak (Gold) und Reinier Vermeulen (The New Media), dem Bassisten Job van de Zande (The Devil’s Blood) sowie Schlagzeuger Micha Haring (The Devil’s Blood) zusammengetan, um abgründige Rocksongs zu erschaffen, die allesamt mit dunklen Vibes glänzen.

Hardrock trifft auf Gothic und mitunter sogar einem gewissen Popappeal. Das Resultat ist aber keinesfalls cheesy oder wirkt irgendwie aufgesetzt. Eher so, als würden The Cult mit Beastmilk (respektive Grave Pleasures) jammen und dabei einen bunten Strauß okkulter Gassenhauer entstehen lassen. Und wenn dann die Fields Of The Nefilim auch noch kurz vorbeischauen, ist ganze Schose schließlich perfekt…!

Der Sound von Dool ist weder modern noch passt er irgendwie in diese Retro-Schiene. Sehr transparent ist die Instrumentierung, die eher feine Nuancen in den Vordergrund rückt, als nur krachend drauflos zu rocken. Schleppende Stampfer wie „The Alpha“ sind genauso vertreten wie überaus eingängige Nummern („Golden Serpents“) oder der äußerst variantenreiche (…und 10-minütige!) Opener „Vantablack“, der alle Qualitäten Dools in sich vereint.

Dool haben auf „Here Now, There Then” einen durchaus eigenständigen Sound erschaffen, der zusammen mit einem vortrefflichen Songwriting insgesamt ein absolut überzeugendes Gesamtpaket ergibt, das Musikfreunde verschiedener Genres gleichermaßen begeistern dürfte. Ein dunkles Werk, das seine ganze Strahlkraft ganz sachte, aber dafür umso eindringlicher verströmt.

DOOL – Here Now, There Then (Prophecy / Soulfood)

BRUTUS – Burst

Ursprünglich haben sich die Protagonisten von Brutus zusammengetan, um auf Tribute-Shows Refused zu covern. Dass sie als eigenständige Band aber selber genug zu sagen haben, beweisen sie nun mit ihrem Albumdebüt „Burst“, das ein wahrer Höllenritt zwischen den Genres ist.

BRUTUS – Burst

Brutus sind Stefanie Mannaerts (Schlagzeug, Gesang), Stijn Vanhoegaerden (Gitarre) und Peter Mulders (Bass) aus Leuven, Belgien. Zu dritt entwickeln sie einen Sound, der Grenzen sprengt und sich allerhand Eigenwilligkeiten herausnimmt. Sie werfen Punkrock, Hardcore, Post- und Prog-Rock in einen Topf und garnieren das Ganze auch noch mit einem Sträußchen Black Metal. Was wild klingt, ist es auch. Das diese Mischung dennoch aufgeht wie ein Hefezopf ist das Verdienst von technisch höchst versierten Musikern, die den schmalen Grat zwischen Genie und Wahnsinn bestens zu beherrschen scheinen.

Und das Dargebotene ist wirklich… besonders! Da ist zum einen diese frech-rotzige Stimme von Stefanie Mannaerts, die auch in eine punkige Alternative Band passen würde. Voller Inbrunst skandiert sie die Lyrics, die eher wie Parolen daherkommen, während sie ihr Schlagzeug bis hin zu Blastbeat-Parts variantenreich bearbeitet. Zum anderen ist es vor allem eine wirklich entfesselte Gitarrenarbeit, die Akzente setzt. Gitarrist Vanhoegaerden lässt sein Instrument flirrend singen, entlockt ihm wilde Solo-Kaskaden oder rifft auch einfach nur mal kräftig drauf los.

Auch die Songstrukturen sind irgendwie ungewöhnlich. Die Parts purzeln nur so durcheinander, dass einem fast schon schwindelig wird. Der große Pluspunkt bei Brutus ist aber, dass sie es dennoch verstehen, mitreißende Songs zu komponieren, denen es absolut nicht an Eingängigkeit fehlt. Im Gegenteil, die elf Tracks fesseln einen von der ersten Minute an, auch wenn es vielleicht ein paar Hördurchläufe braucht, bis man den ganzen Wahnsinn vollends begreift.

Wer seinen musikalischen Horizont mal wieder etwas erweitern möchte, der ist mit „Burst“ und Brutus bestens bedient!

BRUTUS – Burst (Hassle / Soulfood)

CRANIAL – Dark Towers / Bright Lights

Freunde tonaler Zerstörungskraft sollte der Name Omega Massif ja bitteschön geläufig sein! Nach ihrem Split hat ein Teil der Band mit Phantom Winter die musikalische Lücke vortrefflich gefüllt. Nun dürfte es allerdings eng werden in dieser dunklen und kalten Felsspalte, da Ex-Omega Massif-Gitarrist Michael Melchers mit Cranial einen weiteren Bewohner für diese ökologische Nische zum Leben erweckt hat.

CRANIAL – Dark Towers / Bright Lights

Schon ihr erstes Lebenszeichen in Form der zwei Track EP „Dead Ends“ wusste vollends zu überzeugen. Nun schieben Cranial also ihren ersten Langspieler nach, der, und wie sollte es anders sein, feinsten und fiesesten (Post-) Metal bietet, der Versatzstücke von Sludge, Doom und Black Metal in sich vereint.

Brachial sind diese 45 Minuten auf „Dark Towers / Bright Lights“, die alles beinhalten, was sich der Genre-Connaisseur nur wünschen kann. Tonnenschwere Riffs bilden die Grundlage für ein stampfendes Ungetüm, das seinen fauchenden Atem in Form von heftigen Growls hier und da von sich gibt und unmissverständlich damit seine grimmige Gemütslage bekundet.

So wie Godzilla immer wieder gerne Tokio zerstampft, walzen Cranial mit ihrem Sound alles nieder, was sich ihnen in den Weg stellt. Groß und böse türmt sich dieses Soundmonster über die Landschaft, die nach seinem Besuch nicht mehr die gleiche sein wird…!

Wer sich im Würzburger Sounduniversum von Omega Massif, Phantom Winter und Blacksmoker wohl fühlt, der wird auch mit „Dark Towers / Bright Lights“ von Cranial seine diabolische Freude haben!

CRANIAL – Dark Towers / Bright Lights (Moment Of Collapse)

LABIRINTO – Gehenna

Wenn man von harter Mucke aus Südamerika spricht, dann kommen einem vielleicht gerade noch Sepultura in den Sinn. Dass hier jedoch deutlich mehr Talent schlummert, beweisen uns Sepulturas Landsleute Labirinto, die mit „Gehenna“ ihr neues Album vorstellen.

LABIRINTO – Gehenna

Das Rückrad von Labirinto bilden Eric Cruxen und seine Frau Muriel Curi, die bereits seit 11 Jahren mehrere EPs und Splits veröffentlicht haben, nun aber erst ihr zweites Langwerk präsentieren, welches sie im eigenen Studio mit Produzent Billy Anderson (Melvins, Neurosis, Fantomas) aufgenommen haben.

Das Resultat sind 70 spannende Minuten, die den Zuhörer fesseln. Die Brasilianer hauen uns ihren instrumentalen Post-Metal vor den Latz, der vor allem durch seine wuchtigen Riffs gekennzeichnet ist. Weit hinauf türmen sich die dunklen Songgebilde, die durchweg ein apokalyptisches Flair verströmen.

Hier und da sorgen Synthesizer und Streicher für zusätzliche dystopische Klangteppiche, die die Heaviness des Materials aber nur noch mehren. Zwar wissen Labirinto ihre Musik dynamisch zu inszenieren, auf flirrende Leichtigkeit, wie sie einige ihrer Genrekollegen gerne mal einstreuen, verzichten aber fast gänzlich. Vielmehr regiert hier brachiale Epik, die einem nicht selten die Nackenhaare kräuseln lässt.

Labirinto sind sicherlich der passender Geheimtipp für Freunde mächtiger Wuchtmucke mit dunklem Anstrich.

LABIRINTO – Gehenna (Pelagic / Cargo)

ALIDAXO – Retro War Gestern

Mit Alidaxo gibt es deutschen Sprechgesang aus dem Pott auf die Ohren. Dass man auch in Herne und Bochum kluge Reime zu aktuellen Lebenslagen parat hat, beweisen uns die Herren Mischa, Erdi und Seppo zusammen mit Produzent und Musiker Dennis Brzoska auf ihrem Debütalbum „Retro war gestern“.

ALIDAXO – Retro War Gestern

Weit weg von Dicker-Hose-Attitüde und prolligem Beef-Rap, lassen die Jungs eher reflektierte Lyrics von sich, die sowohl das Zwischenmenschliche („Anders“) beleuchten als auch Gesellschaftskritik („Plastik“) zum Ausdruck bringen, die in diesem Fall mit ihrer ironischen und treibenden Instrumentierung sogar ein wenig an Deichkind erinnert.

Überhaupt gibt es nicht nur Beats als Untermalung für die Tracks, sondern Produzent/Musiker Dennis Brzoska hat Alidaxo einen flotten Pop/Rock-Unterbau gebastelt, der je nach Themenlage die Vibes der Stücke unterstreicht.

Wer auf deutschsprachigen Sprechgesang mit Köpfchen und einer eingängigen Note steht, der sollte durchaus Mal ein Ohr in Richtung Ruhrgebiet werfen und „Retro war gestern“ von Alidaxo anchecken.

ALIDAXO – Retro War Gestern (Z-Music / Broken Silence)

SOEN – Lykaia

Mit „Lykaia“ stellen die Schweden Soen nun ihren mittlerweile dritten Longplayer vor, der all diejenigen vertrösten dürfte, die auch dieses Jahr wohl vergeblich auf ein neues Tool Album warten.

SOEN – Lykaia

Die toolschen Anklänge sind bei Soen schon mehr als deutlich, wobei „Lykaia“ mit seinem warmen, erdigen Klang und der eingängigen Melodieführung dann vielleicht doch eher in die A Perfect Circle Richtung tendiert…

Die Band um den Ex-Opeth Schlagzeuger Martin Lopez versteht es meisterhaft technischen Anspruch und emotionale Dichte zu verknüpfen, um daraus mitreißende Songs voll schwelgerischer Schönheit zu erschaffen. Kopf und Herz schwingen hier im Einklang, wenn progressiver Metal/Rock, perfektes Songwriting und spielerische Fähigkeiten eindrucksvoll zusammenkommen.

Die Komplexität der Musik Soens ist dabei nie reiner Selbstzweck. Die Songdienlichkeit steht stets im Vordergrund, wenn sich der Fünfer bei „Lykaia“ auf die verschiedenen Konzepte, die hinter religiösem, rituellem und glaubensbasiertem Verhalten in Gesellschaften stehen fokussiert. Dabei bezieht sich der Titel des Albums auf ein archaisches Fest im antiken Griechenland, das an dem Berg Lykaion (Wolfsberg) abgehalten wurde und bei dem sich junge Männer nicht selten in Werwölfe verwandelten…!
Dies dürfte dem geneigten Hörer bei „Lykaia“ wohl verwehrt bleiben, wenngleich das Werk doch zumindest für angemessene Begeisterungsschübe sorgt.

Wer eine mehr als gelungene Melange aus Pink Floyd, Opeth und A Perfect Circle zu schätzen weiß, der wird an Soen und „Lykaia“ definitiv nicht vorbeikommen !

SOEN – Lykaia (UDR / Warner)

TWINESUNS – The Empire Never

Einen mächtig schweren und dunklen Brocken Musik präsentieren uns Twinesuns mit ihrem neuen Album „The Empire Never Ended“.

TWINESUNS – The Empire Never Ended

Und um diesen zu erschaffen benötigen die Herren lediglich zwei Gitarren (samt massiver Verstärkung und Pedal-Modulation) sowie Moog Synthesizer. Auf Drums und Gesang (ausgenommen von etwas schaurigem Gemurmel) wird hier gänzlich verzichtet. Wozu auch, dieser Soundtrack für die Reise in den schwärzesten Abgrund verdichtet seine Resonanzen ohnehin schon dermaßen, dass zusätzliche (Klang-) Materie nicht vonnöten scheint!

Inspirieren lassen hat man sich von der „Valis“-Trilogie von Philip K. Dick und die Scheibe mit ihren sieben Songs und ca. 80 Minuten Spielzeit dementsprechend thematisch in drei Teile unterteilt: „Madness“, „The contact with God“ und „The endless search for truth“.

Twinesuns entfesseln ein fast gänzlich von Songstrukturen befreites Drone-Ungetüm, das Ambientklänge mit schwerstem Doom verschmilzt. Tiefste Frequenzen hallen bis in die pechschwarze Ewigkeit. „The Empire Never Ended“ ist so meilenweit vom Mainstream weg, wie das Licht von einem schwarzen Loch.

Connaisseure abseitiger Eleganz und verstörender Schönheit, die sich auch den wohligen Klängen von z.B. Sunn O))) hingeben, werden mit Twinesuns neuem Werk sicherlich ihre abgründige Freude haben.

TWINESUNS – The Empire Never Ended (Pelagic / Cargo)

RISING mit neuem Track und frischen Tourdates

Die grandiosen RISING aus Dänemark beehren uns aktuell nicht nur mit ihrem neuen Song „Beautiful Tomorrow„, einem neuen Bonus-Track zu ihrem letzten Album „Oceans Into Their Graves“, sie präsentieren diesen und weitere Klassiker auch noch ganz persönlich auf der kommenden Tour durch die einschlägigen Venues dieses Kontinents.

RISING – Killers Of The Mind Tour 2017

Hier die Termine:

RISING – Killers Of The Mind Tour 2017:
27.01 – Mono Goes Metal Festival, Aarhus (DK)
11.02 – Midwinter Meltdown Festival, Randers (DK)
25.02 – Kasernen, Næstved (DK)
23.03 – VeB, Lübeck (GER)
24.03 – Bährenzwinger, Dresden (GER)
25.03 – Akko, Leipzig (GER)
26.03 – Bastard Club, Osnabrück (GER)
27.03 – Alte Meierei, Kiel (GER)
12.05 – Pitstop, Kolding (DK)
13.05 – Stengade, Copenhagen (DK)
03.06 – Spillestedet, Rønne (DK)
24.06 – Copenhell, Copenhagen (DK)

Ein zahlreiches Erscheinen ist Pflicht!

FIGHT THE FIGHT – Fight The Fight

Mit „Fight The Fight” präsentiert die norwegische Combo gleichen Namens nun ihr Debütalbum, auf welchem sie sich auf moderne Weise durch sämtliche Spielarten harter Mucke arbeitet.

FIGHT THE FIGHT – Fight The Fight

Die Jugendfreunde, die sich bereits seit einiger Zeit (u.a. auch mit ihrer Vorgängerband Faenskap) durch die musikalische Undergroundszene ihrer Heimat tummeln, intonieren hier eine krachende Mischung aus Metal, Rock und Hardcore, die trotz wütendem Gekeife und kerniger Riffs immer höchst eingängige Songstrukturen aufweist, die insbesondere durch markante Refrains und Hooklines gekennzeichnet sind.

Ein amtlicher Mitgröhlfaktor ist garantiert, wenn sie ihre kurzen und knackigen Songs vom Stapel lassen. Musikalisch sozialisiert wurden die Jungspunde ohrenscheinlich durch eine Vielzahl metallischer Stile, so dass Metalcore-Anklänge genauso zu finden sind wie etwa Blastbeat-Parts („Patient Zero“).

Auch wenn es insgesamt den acht Tracks an Originalität vielleicht etwas missen lässt, stehen spielerisches Können und eine äußerst professionelle Präsentation auf der Habenseite von Fight The Fight. Freunde moderner Metal-Klänge dürften mit „Fight The Fight“ durchaus auf ihre Kosten kommen.

FIGHT THE FIGHT – Fight The Fight (Indie Recordings)

HAUDEGEN – Altberliner Melodien

Für alle, die doch nach Berlin gehen wollen oder schon da sind, haben Haudegen mit „Altberliner Melodien“ den passenden Soundtrack zusammengestellt.

HAUDEGEN – Altberliner Melodien

Hiermit können nicht nur Neu-Berliner tief in die musikalische Geschichte der Stadt hinabtauchen, wenn die Urgesteine Hagen Stoll und Sven Gillert alias Haudegen die Gassenhauer der 1920er wieder ans Licht der Öffentlichkeit bringen.

Werke von Heinrich Zille, Paul Lincke oder Willi Kollo werden von ihnen neu interpretiert, die mit ihrem proletarischen Charme natürlich gut zur allgemeinen Haudegen-Attitüde passen. Mit schnodderiger Berliner Schnauze werden die Arbeiterweisen vorgetragen, die an ein vergangenes Berlin erinnern, das sich im Traum wohl nicht die heutige Lebenswirklichkeit hätte vorstellen können. Bei „Es gibt nur ein Berlin“ darf mit Frank Zander ein weiteres Original mit zum Mikro greifen, sodass es an Lokalkolorit sicher nicht mangelt.

Für Haudegen-Fans sind die „Altberliner Melodien“ sicher passend. Für den Rest der Republik dürfte hier mitunter vielleicht eine Spur zu viel Hauptstadt drinstecken.

HAUDEGEN – Altberliner Melodien (Blut, Schweiß & Tränen / Tonpool & Zebralution)

GONE IS GONE – Echolocation

Was dabei herauskommt, wenn sich so namhafte Musiker wie Troy Sanders (Mastodon), Troy Van Leeuwen (QOTSA), Tony Hajjar (At The Drive In) und Mike Zarin zusammentun, konnte man bereits im letzten Sommer begutachten, als Gone Is Gone ihre ersten acht Tracks via EP präsentierten.

GONE IS GONE – Echolocation

Nun folgt mit „Echolocation” also der erste Longplayer der Herren, der den eingeschlagenen musikalischen Weg weiter ausbaut und perfektioniert. Dabei ist die Musik von Gone Is Gone mehr als nur eine einfache Mixtur aus den Klängen der Hauptarbeitgeber. Das Material ist vielschichtig und erzeugt eine hypnotische Sogwirkung, die in ihrem Inneren Alternative Rock, doomigen Sludge und psychedelische Vibes miteinander vereint.

Ein Track wie „Ornament“ erinnert mit seiner kühlen Atmosphäre und der Mischung aus Black Sabbath und den Beatles fast schon an Type O Negative. Natürlich lässt die Stimme von Troy Sanders ein ums andere Mal die Assoziation zu Mastodon aufkommen, doch das eigenständige Songwriting sorgt letztendlich für das eindeutige Unterscheidungsmerkmal.

Songs wie der schleppende Opener „Sentient“, „Colourfade“ oder der schließende Titeltrack „Echolocation“ entführen in ferne und exotische Doomwelten, die irgendwo in der Weite des Alls angesiedelt zu sein scheinen und die man als Raum- und Zeitreisender Hörer nur allzu gerne auskundschaftet.

Mit „Echolocation“ ist Gone Is Gone ein äußerst spannendes und anspruchvolles Werk gelungen, dass nicht nur Anhänger der „Mutterbands“ begeistern dürfte!

GONE IS GONE – Echolocation (Rise Records / Black Dune Records / BMG / ADA Warner)

JEFF WAGNER: SOUL ON FIRE – LEBEN UND MUSIK VON PETER STEELE

Peter Thomas Ratajczyk, besser bekannt als Peter Steele, Bassist, Sänger und Kopf von Type O Negative, starb am 14. April 2010 viel zu früh im Alter von gerade einmal 48 Jahren. In „Soul On Fire – Leben und Musik von Peter Steele“ zeichnet Autor Jeff Wagner den Lebensweg und die Karriere eines Mannes nach, der die Musik leibte, aber nur allzu oft mit sich und seiner Rolle als Rockstar haderte.

JEFF WAGNER: SOUL ON FIRE – LEBEN UND MUSIK VON PETER STEELE

Die breite Öffentlichkeit kannte jenen Peter Steele als einen charismatischen, stets sarkastischen und auch gerne provozierenden Menschen, der alleine mit seiner körperlichen Präsens – und das nicht nur durch seine Fotostrecke im 1995er Playgirl Magazin (!) – für Aufsehen sorgte. Für noch mehr Furore sollte allerdings sein musikalisches Werk sorgen, das sich insgesamt durch eine erstaunliche Vielschichtigkeit auszeichnet.

Von den ersten nennenswerten Gehversuchen Anfang der 1980er Jahre mit der Band Fallout, zu der bereits auch der spätere Type O Negative Keyboarder und Produzent Josh Silver gehörte, über die skandalumwitterten Carnivore, bis zum weltweiten Erfolg mit Type O Negative, die Schaffenskraft von Peter Steele war und ist eindrucksvoll.

Dabei bekam der junge Peter die ersten musikalischen Inspirationen von den Plattentellern seiner fünf Schwestern geliefert. Später sollte seine ureigene Mixtur aus New York-Hardcore, Prog-Rock, Black Sabbath und den Beatles eine weltweite Fanschar finden, die auch durch seine Texte, die zwar immer voller krudem Humor und ironischen Brechungen waren, einen vagen Einblick in die Psyche seiner komplexen Persönlichkeit bekam.

Diesen Einblick versucht auch Jeff Wagner mit seinem Buch, das sich auf Aussagen von Familienmitgliedern, alten Weggefährten und umfangreichen Quellenmaterial aus Interviews etc. beruft, wobei die verbliebenen Mitglieder von Type O Negative nicht bereit waren, aktiv mitzuarbeiten.

Nichtsdestotrotz gelingt es Wagner ein umfangreiches Bild eines Musikers und Menschen zu zeichnen, dem der Erfolg nicht nur Glück bescherte. Drogenprobleme, mentale Sinnkrisen und die Untiefen des Showbusiness’ sollten Peter Steele schließlich mehr und mehr zu schaffen machen. Auch wenn Wagner hier und da ein wenig Küchentischphilosophie anwendet und es ihm als bekennenden Fan deutlich an der objektiver Distanz fehlt, ist „Soul On Fire – Leben und Musik von Peter Steele“ doch ein äußerst interessanter Einblick in das Leben eines großen kreativen Geistes.

JEFF WAGNER: SOUL ON FIRE – LEBEN UND MUSIK VON PETER STEELE – Gebundene Ausgabe. 308 Seiten / 16 farbige Fotoseiten. ISBN: 978-3-943022-34-6 (Verlag Nicole Schmenk)

BABYMETAL – Live At Wembley

Mit „Live At Wembley“ präsentieren die japanischen Metal-Girlies Babymetal ein Livealbum, welches im Rahmen ihrer 2016er „Babymetal World Tour“ in der SSE Arena, Wembley in London für die Nachwelt mitgeschnitten wurde.

BABYMETAL - Live At Wembley
BABYMETAL – Live At Wembley

Diese drei „Babes“ sind schon ein echtes Phänomen…! Su-Metal, Yuimetal und Moametal unter der Leitung ihres Chefdenkers Kobametal unterbreiten nun schon seit geraumer Zeit ihre völlig überdrehte Mischung aus hartem Metal und bonbonbuntem Japan-Pop. Eine Mixtur, die so „over-the-top“ ist, dass selbst eingefleischte Genrepolizisten ihre Begeisterung für Babymetal nur schwerlich verheimlichen können.

Und so verwundert es auch nicht, dass sie die neue Wembley Arena mal eben locker mit gut 12.000 Leuten füllen. Diese bekommen eine bis ins kleinste Detail durchinszenierte Show geboten, die insgesamt 13 Hits aus dem Oeuvre der „Band“ umfasst.

Wer sich also von den Live-Qualitäten Babaymetals überzeugen möchte, kann dies nun mit „Live At Wembley“ tun!

BABYMETAL – Live At Wembley (earMusic / Edel)

NEKROKRAFT – Will O’Wisp

Die Schweden Nekrokraft legen mit ihrem Debütalbum „Will O’Wisp“ sieben schwarzmetallische Kracher vor, die selbst dem Gehörnten bestens gefallen dürften, dem hier natürlich stilecht gehuldigt wird.

NEKROKRAFT - Will O’Wisp
NEKROKRAFT – Will O’Wisp

Die Corpse-Paint geschmückten Gesichter der Urheber von „Will O’Wisp“ machen schon rein visuell deutlich, mit welchem Genre wir es hier zutun haben. Nekrokraft spielen Oldschool-Black-Metal, der hier und da auch mal eine thrashige Note verpasst bekommt. Kühle Gitarrenriffs und unheilvolles Gekeife treffen auf eine recht differenzierte Raserei. So blastet sich das Schlagzeug nicht nur stumpf durch die Tracks, sondern weiß ideenreich den Rhythmusteppich zu variieren.

Überhaupt wissen Nekrokraft eine beachtliche musikalische Qualität an den Tag (…oder besser die Nacht!?) zu legen. Die Gitarren lassen sowohl eiskalte Riffs als auch flirrende Melodien erklingen. Vereinzelte Choräle unterstützen das epische Moment, wobei bei „Forestlurker“ sogar die Kirchenorgel erklingt, um zur schwarzen Messe zu laden.

Die transparente und kraftvolle Produktion der Scheibe führt zu noch mehr Durchschlagskraft, sodass Freunde hochklassigen Black Metals der Sorte Dissection, Marduk etc. mit „Will O’Wisp“ sicherlich auf ihre diabolischen Kosten kommen werden.

NEKROKRAFT – Will O’Wisp (The Sign / Cargo)

DEAD LABEL – Throne Of Bones

Mit „Throne Of Bones“ legen die Iren Dead Label ihr zweites Album vor, auf dem der geneigte Hörer modernen Thrash Metal geboten bekommt, der auch mal ganz vorsichtig in Richtung Hardcore herüberschielt.

DEAD LABEL - Throne Of Bones
DEAD LABEL – Throne Of Bones

Das Trio bestehend aus Sänger / Bassist Dan O’Grady, Gitarrist Danny Hall und Schlagzeugerin Claire Percival zocken sich auf der Scheibe durch acht beinharte Tracks, die es dennoch nicht an Eingängigkeit vermissen lassen. Das Material erinnert an Machine Head oder Lamb Of God, ist allerdings mit einer Prise Hardcore angereichert und hat insgesamt eine eher moderne Ausrichtung.

Dass sie es auch mal etwas relaxter angehen lassen können, unterstreicht die ca. 2-minütige Instrumental-Zäsur „The Cleansing“, wobei das folgende, mächtig groovende „Exhume The Venom“ wieder derbe in die Vollen geht. Das schließende „The Gates Of Hell“ zeigt sich über neun Minuten musikalisch vielseitig inklusive Piano-Parts, cleanen Gitarren und großen Harmonien.

Dead Label erfinden das Thrash-Metal-Rad mit „Throne Of Bones” zwar nicht neu, wissen mit ihrer Version aber durchaus kurzweilig zu unterhalten.

DEAD LABEL – Throne Of Bones (Nuerra / In-Akustik)

KAPITAN KORSAKOV – Physical Violence Is The Least Of My Priorities

Die aus dem belgischen Gent stammenden Kapitan Korsakov schicken mit „Physical Violence Is The Least Of My Priorities” ihren neuen Longplayer ins Rennen, der Noiserock zwischen lärmigen Ausbrüchen und durchaus eingängigen Melodien für die Hörerschaft bereithält.

KAPITAN KORSAKOV - Physical Violence Is The Least Of My Priorities
KAPITAN KORSAKOV – Physical Violence Is The Least Of My Priorities

Aufgenommen in den Electric Audio Studios in Chicago unter der Federführung von Steve Albini, präsentiert sich das Material von Kapitan Korsakov recht nonkonform, auch wenn hier und da sogar etwas Pop unter der rostigen Oberfläche hervorblitzt.

Immer etwas neben der Spur zu sein, scheinen sich die Belgier als Devise selbst auf die Fahne geschrieben zu haben. Irgendwie kratzt und beißt es immer auf „Physical Violence Is The Least Of My Priorities”, selbst wenn man sich wie bei „Hearts To Hard“ an einer Pianoballade versucht. Sonst sorgen eher schrammelige Gitarrenklänge für eine noisige Stimmung, zu der auch der nölige Gesang von Frontmann / Gitarrist Pieter-Paul Devos beiträgt.

Wer auf mitunter etwas anstrengenden Noiserock steht, könnte sich „Physical Violence Is The Least Of My Priorities” mal zu Gemüte führen. Mittlerweile allerdings nur noch mäßig originell ist die Idee, einen kurzen HiddenTrack nach ca. 17 Minuten am Ende der Scheibe zu platzieren…!

KAPITAN KORSAKOV – Physical Violence Is The Least Of My Priorities (KKK Records / GoodToGo / Rough Trade)

NO LIGHT – Gemini

Erst vor kurzer Zeit haben sich die Dänen No Light mit einer ersten EP dem Publikum vorgestellt. Nun schieben sie mit „Gemini“ bereits ihren Debüt-Langspieler nach, der die gute alte Tradition des 90er Garage- und Noise-Rocks hochleben lässt.

NO LIGHT - Gemini
NO LIGHT – Gemini

Ohne großen Firlefanz zockt sich das Quintett in klassischer Rockformation (Gesang, 2x Gitarre, Bass, Schlagzeug) durch seine melodisch-lärmigen Songs, die allesamt ein wenig Wehmut verströmen. Vielleicht liegt das an dem thematischen Roten Faden des Albums, der sich um das Älterwerden und der damit verbundenen verwirrenden Suche nach einer Identität zwischen jugendlicher Leichtigkeit und den Verantwortungen des Erwachsenseins spinnt.

Krachig und spontan wirken die zehn Tracks, die ihre ehrlichen Melodien mit Ecken und Kanten präsentieren. Sonic Youth und Weezer lassen grüßen, wenn drahtig-schmutzige Gitarrenharmonien vom Stapel gelassen werden und sich dazu der etwas nölige Gesang von Frontmann Jakob Pritzlau gesellt.

No Light spielen ehrlichen Alternative Rock, der fast ein wenig aus der Zeit gefallen zu sein scheint. Zeitlos ist aber sicherlich gutes musikalisches Storytelling, welches No Light in bester Tradition eines Neil Young oder Bruce Springsteen hier darbieten.

NO LIGHT – Gemini (Indisciplinarian)

METALLICA – Hardwired…To Self-Destruct

Wohl kaum eine Veröffentlichung dürfte dieses Jahr so heiß ersehnt worden sein wie das neue Album der größten Rockband der Gegenwart. Die Rede ist natürlich von Metallica, die mit „Hardwired…To Self-Destruct” nach knapp achtjähriger Schaffenspause neues Material an den Start bringen, das streckenweise zu dem besten gehört, das sie seit langem geschaffen haben.

METALLICA - Hardwired…To Self-Destruct
METALLICA – Hardwired…To Self-Destruct

Dabei stecken Metallica in dem gleichen Dilemma wie alle großen Heroen des Rock’n’Roll, ob sie nun AC/DC, Slayer oder Iron Maiden heißen. Stets agieren sie in dem Zwiespalt zwischen Moderne und selbstreferenzieller Vergangenheit. Zwischen halbgarer Aufgüsse alter Erfolgsrezepte und der Anbiederung an den Zeitgeist fällt es denkbar schwer, den geneigten Fan und Sympathisanten zufrieden zu stellen. Insbesondere für eine Band wie Metallica, die alte Thrasher und – seit dem „Black Album“ – auch das Mainstream-Publikum unter einen Hut bringen muss.

Nun also „Hardwired…To Self-Destruct”, 12 Songs mit einer Spielzeit von fast 80 Minuten. Bereits die ersten Vorboten in Form der Videos zu „Hardwired“, „Moth Into Flame“ sowie „Atlas, Rise!“ waren mehr als vielversprechend: Lange Songs mit klasse Riffs, einem stimmigen Songaufbau und einer überraschend thrashigen Note erinnern durchaus an alte Glanztaten. Glücklicherweise reihen sich weitere Nummern in diese Riege ein, allen voran das schließende „Spit Out The Bone“, das einen förmlich in die kernigen Anfangstage der Band zurück katapultiert.

Nicht nur beim epischen „Halo On Fire“ beeindruckt Frontmann James Hetfield mit der wohl besten Gesangsleistung seiner Karriere. Die mitreißenden Vocalmelodien prägen eindeutig das neue Material, bei dem Kirk Hammett und Lars Ulrich das tun, was sie können und Robert Trujillo für den nötigen Tiefton-Unterbau sorgt.

Nach gut der Hälfte des Albums bekommt man allerdings den Eindruck, als hätten Metallica ihr Pulver ein wenig verschossen. Nun reihen sich einige Midtempo-Tracks aneinander, die im Vergleich zu den vorherigen Paukenschlägen ein wenig blass daherkommen. Mehr als versöhnt werden wir allerdings mit dem bereits erwähnten Rausschmeißer „Spit Out The Bone“, einer Thrash-Granate, die auch die ganz alten Fans begeistern dürfte.

Insgesamt bietet „Hardwired…To Self-Destruct” also überwiegend das beste Songmaterial, das wir seit mindestens 20 Jahren von Metallica gehört haben. In Anbetracht der Spielzeit, lässt sich da die eine oder andere „Füllnummer“ durchaus verschmerzen. Wenn ich ganz ehrlich bin, hätte ich mit einer derart starken Veröffentlichung nicht mehr gerechnet. Schön, dass mich Metallica eines Besseren belehrt haben! So ist „Hardwired…To Self-Destruct“ also weit davon entfernt, die Selbstzerstörung von Metallica einzuläuten.

METALLICA – Hardwired…To Self-Destruct (Vertigo / Universal)

PRAY FOR SOUND – Everything Is Beautiful

Mit ihrem dritten Album „Everything Is Beautiful” präsentieren Pray For Sound einen Reigen schwelgerischer Post-Rock-Sounds, die sich zwischen dunkler Melancholie und sonnendurchfluteter Melodik bewegen.

PRAY FOR SOUND - Everything Is Beautiful
PRAY FOR SOUND – Everything Is Beautiful

Kopf von Pray For Sound ist Bruce Malley, der die Band als Ein-Mann-Studioprojekt gestartet hat. Ursprünglich wollte er so seine gesundheitlichen Probleme und damit einhergehende Hörschäden, Tinnitus und wiederkehrende Schmerzen musikalisch verarbeiten. Mittlerweile auf Quintettgröße angewachsen, wählte die Band als adäquate Ausdrucksform für dieses Unterfangen Instrumental-Post-Rock der hochemotionalen Sorte.

Und dieser kennzeichnet auch „Everything Is Beautiful“. In Anbetracht der Vorgeschichte, ist das Stimmungsbild, das Pray For Sound mit ihren 11 Tracks hier zeichnen, überraschend leichtfüßig und hell. Hell allerdings eher im Sinne von einer klaren, kalten und vom Vollmond erleuchteten Winternacht…

Kleine Melodien erheben sich zu mächtigen Klängen, ohne dabei allerdings einen infernalischen Klimax zu erreichen, wie wir ihn etwa von Mono kennen. Die Gitarren bleiben stets transparent und bilden den Mittelpunkt in einem Gebilde, in dem auch Bass und Schlagzeug für feine Nuancen sorgen dürfen.

An Vertretern in diesem Genre mangelt es ja nun wirklich nicht und Pray For Sound erfinden es mit „Everything Is Beautiful“ auch nicht gerade neu. Dennoch wissen sie mit ihren dramatisch inszenierten Songs und den eindringlichen Melodien durchweg zu überzeugen. Freunde ergreifender Klänge der Sorte Mono oder Explosions In The Sky dürften hier auf ihre Kosten kommen.

PRAY FOR SOUND – Everything Is Beautiful (dunk!records)

KARIES – Es geht sich aus

Wenn sich eine Band Karies nennt, dann kann man davon ausgehen, dass selbige ihre Hörerschaft nicht mit einem blütenweißen Zahnpastalächeln begrüßt! (Diese Aussage bezieht sich natürlich rein im übertragenen Sinn auf die musikalische Darbietung der beteiligten Protagonisten, deren aktuelle Zahngesundheit dem Schreiber dieser Zeilen nicht weiter bekannt ist…)

KARIES - Es geht sich aus
KARIES – Es geht sich aus

Die Stuttgarter Post-Punker nehmen sich mit ihrem zweiten Werk „Es geht sich aus“ vielmehr der faulen Stellen dieser Gesellschaft an, die sie in ihren kauzigen Nummern offen legen. Entsprungen aus dem Dunstkreis von Die Nerven, deren Kevin Kuhn bei der Entstehung des Albums tatkräftig beteiligt war, präsentieren Karies einen Sound, der die Schranzigkeit des Noise Rock mit einer stoischen Post-Punk-Attitüde und einer unterkühlten No-Wave-Atmosphäre kombiniert.

Die lakonischen Vocals skandieren eher, als dass sie lautmalerisch erzählen. Die Musik ist repetitiv, spröde und auf eine träge Art und Weise nervös. Der Bass knarzt, die Gitarren lärmen schmutzig angezerrt. Keine Ausbrüche, eher sedierte Anarchie. Umso erstaunlicher, dass „Es geht sich aus“ ab einem gewissen Punkt in seiner Sperrigkeit doch schon fast wieder eingängig ist.

Freunde leicht schräger Post-Punk-Klänge mit einem Faible für frostige Vibes kommen mit Karies’ „Es geht sich aus“ sicherlich auf ihre Kosten.

KARIES – Es geht sich aus (This Charming Man Records)